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KunstBagger Projekt FreiHafen
DIE KUNST, NEUE WEGE ZU GEHEN.....
Bei dem Kulturprojekt handelt es sich um einen altausgedienten Schwimmbagger namens „Ilmenau“ aus den 50er Jahren, der aufgrund seiner besonderen Umgestaltung als eine ART Kunstplattform fungiert. Der 18 Meter lange, 6 Meter breite und 80 Tonnen schwere Ponton mit seinem Seilbagger Menck M 60 ist ein Teil Hamburger Geschichte, sowie der Werft Holst die es baute, welche später von der traditionsreichen Sietas Werft übernommen wurde. Der Schwimmbagger war jahrelang zwischen Hoopte und Wedel für das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) unterwegs, und zog mithilfe der vierköpfigen in Wechselschicht arbeitenden Besatzung Schlick aus der Elbe. Weil er nicht mehr wirtschaftlich gearbeitet hat, sollte er 2008 verschrottet werden. Sabine Eisbrenner rettete und restauriert seither den ehemaligen Hamburger „Hafenarbeiter“.
Damit fand anstelle einer Verschrottung eine Ästhetisierung statt, welche dem ehemaligen „Hafenarbeiter“ neues Leben einhauchte, weil ihm die Verbindung mit Kunst einen neuen Sinn verleiht.
Nicht nur als Teil der Geschichte von der Elbe, sondern auch als museale Rarität – im Hamburger Museum zur Arbeit ist ein weiterer Menck Bagger ausgestellt – repräsentiert der Schwimmbagger „Ilmenau“ maritime Historie, und ist somit als ein Kulturgut Hamburgs zu sehen.
Während allerdings auch am Sandtorkai, in Övelgönne und am Schuppen 50A historische Schiffe zu sichten sind,
verbindet der KunstBagger maritime Historie mit Kunst. Die anschauliche Baggertechnik aus den 50ziger Jahren sorgt dabei für einen Erlebniswert, der die Plattform zu einem informellen Lernort u. a. für museales Kulturgut Hamburgs macht. Schließlich kann auch das arbeitende Leben an Bord - autark auf dem Wasser, unabhängig von Landstrom im Einsatz - gezeigt und erlebt werden: Als Selbstversorger mit Kombüse, Kojen, Werkstatt und Maschinenraum mit Generator zur Stromversorgung.
Den Schwimmbagger erleben, bedeutet also Geschichte zum Anschauen, Anfassen und Mitmachen. Das Potenzial, das Leben und Arbeiten der Besatzung an Bord anschaulich darzustellen, kann durch eine entsprechende Aufbereitung gewährleistet werden: Durch das Ausstellen historischer Bücher über die damalige Technik des Schwimmbaggers, die Vorführung dieser z.B. der großen Zahnräder des M60 oder die Inszenesetzung der immer noch gleichen Seezeichensprache und -beleuchtung. Kunstobjekte helfen historische Informationen auf dem Museumsbagger zu illustrieren. Das Projekt KunstBagger belebt also nicht nur maritime Geschichte Hamburgs, sondern schenkt den Menschen ein Kulturgut der Hansestadt und vermittelt Kunst für sich. Damit stellt der KunstBagger eine Möglichkeit dar, Museales, Maritimes und Kreatives auf dem Wasser näherzubringen und aufgrund des Erlebniswertes zu zelebrieren. Weiterhin können dadurch, dass das Projekt KunstBagger mehrere Themen bespielt, unterschiedliche Interessensgruppen z.B. Technikaffine und Kunstinteressierte angesprochen werden. Dieser Umstand macht die Kunstplattform zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt, der vielfältigen ART.
Sie fördert Interaktion und Kommunikation. Austausch birgt wiederum Potenzial für Bewusstseinssensibilisierung, die Revidierung von Vorurteilen,
einen Perspektivenwechsel, Inspiration und nicht zuletzt den Abbau von Berührungsängsten von Menschen gegenüber der Kunst, die sonst keinen Zugang zur Kunst gefunden haben. Kunstinteressierten kann dagegen ggf. Hamburg bzw. die Elbe näher gebracht werden, indem sie bespielt wird und Kunst in einem alternativen Rahmen präsentiert wird.
Mithilfe der Projektförderung sollen zwei Bereiche gewährleistet werden: zum einen die Restauration des Schwimmbaggers und zum anderen die Förderung der Kunst auf dem Medium Schwimmbagger. Über diese Kultur- und Kunstförderung hinausgehend sollen mit der Förderung auch die Voraussetzungen geschaffen werden, um das Kunst- und Kulturgut mit den Bürgern der Stadt Hamburg wie auch den Besuchern der Hansestadt zu teilen.
Das erste Anliegen ist es, den Zugang für Kunstausstellung auf dem Wasser sowohl für die Bürger Hamburgs als auch für Touristen zu gewährleisten.
Neben dieser passiven Kunstbeteiligung wäre auch eine aktive denkbar: In Workshops können Interessierte unter Anleitung von Sabine Eisbrenner Treibhölzer modellieren, aber auch erste Erfahrungen in der Bildhauerei erhalten. In so einem Rahmen kann das Thema Bagger aufgearbeitet und auch Materialien verwendet werden, die einen Bezug zum Gesamtkonzept KunstBagger haben: Metallarbeiten (=Bagger), Wasserspiele (=Elbe), Licht (=Natur) und Holzarbeiten/alte Dalben und die Verwendung von Treibgut.
Die Kunst kann die Geschichte vom Bagger erzählen oder lässt in die Welt des Baggers eintauchen. Damit würde aus dem schwimmenden Kunstwerk KunstBagger nicht nur eine Kunst-, sondern auch eine Aktionsplattform werden: eine Kunstausstellung auf dem Wasser, die Raum fürs Mitmachen lässt.
Seit 2011 findet im Holzhafen jährlich eine Regatta mit eigens entworfenen wie auch gebauten bunten schwimmenden Vehikeln aus Hölzern, PET- Flaschen, Schwimmertanks, alt ausgedienten Rümpfen, Surfbrettern etc. siehe Bilder in der Gezeiten – Galerie
Kulturprojekt mit Vision
Das KunstBagger Projekt FreiHafen arbeitet nicht nur Geschichte auf und greift aktuelle Themen und Fragestellungen künstlerisch auf, sondern ist auch visionär und gibt damit Aussicht auf Wachstum.
Die Vision ist: Eine Perlenkette schwimmende begehbare Ateliers auf der Elbe, die zum Wandeln auf dem Wasser einladen - mit liebevoll restaurierten alten und anderen bunten Liegern. Die Vision wird von der Künstlerin als ein Geschenk an Hamburg gesehen, welches als buntes kreatives „Viertel“ ein Gegengewicht zur HafenCity schafft: Ein Freiraum auch für junge Kunst und Freigeister, der Hamburg und seinen Bürgern wie auch Touristen ein Stück Vielfalt bringt - ein neues Zuhause für die maritime Kunst. Es geht also darum, der Tätigkeit insbesondere junger professioneller Künstlerinnen/Künstlern und Kulturschaffenden der Region eine neue Plattform zu ermöglichen und deren Austausch zu fördern sowie auch den Kreis der Kunstinteressierten zu vergrößern.
Die Vision eines „KunstHafens“ ist nicht nur Zeitgeist, sondern innovativ und weltoffen, entspricht dem Bedürfnis nach kreativer Persönlichkeitsentfaltung und künstlerischem Wachsen – für ein bunteres Wasserstadtbild.
Demnach folgt der KunstBagger dem Beispiel der HafenCity, wo sich im Zuge des Wandels der Speicherstadt ein neuer geschätzter innerstädtischer Stadtteil entwickelt.
Die Planungen des Kulturprojekts betreffen primär die Restauration. Hierbei stehen erst einmal die Restaurationsarbeiten im Vordergrund, die weiterhin die Sicherheit des Projekts gewährleisten.
Darüber hinaus könnten auch andere Aktionen durchgeführt werden, die beispielsweise die Themen Wasser und/oder Hamburg aufgreifen und Kreativitätsentfaltung fördern und/oder inspirieren wie z.B. Lesungen, Gemeinschaftsausstellungen, Musik.
Die Hauptverantwortliche für das Projekt ist die freischaffende Objektkünstlerin Sabine Eisbrenner.Es liegt ihr viel daran, mehr Leute „ins Boot zu holen“, um gemeinsam zu kreieren und zu schaffen. Ihr Sinnspruch ist: „Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele träumen, ist das der Anfang einer neuen Wirklichkeit.“ Schließlich möchte Sabine Eisbrenner „Kunst, Bewusstsein und Menschen baggern.“
Sie arbeitet bei ihrer Objektkunst gern mit alten Werkzeugteilen, mit Holz, Metall, und Sinnsprüchen.
„Widerspiegeln“ ist das Synonym ihrer Kunst:
Ihre Objektkunst will Konventionen in Frage stellen, die in Metaphern eine Ausdrucksform findet und sich auch im Material widerspiegelt. Dabei werden primär ausgediente Materialien aller Art, vom Alteisen bis hin zum Treibholz verwendet, so dass beispielsweise Industrieteile eine Zweckentfremdung und Neufindung erfahren. Dass sich diese Zweckentfremdung bzw. Ästhetisierung in der Nutzung des Schwimmbaggers wiederfindet, macht das Konzept KunstBagger rund.
Eine Förderung von außen bedeutete einen großen Beitrag zum Erhalt des Projekts, welches ein Geschenk an die Stadt Hamburg ist. Denn „Hafen Kunst“ in Verbindung und Aufarbeitung maritimer Geschichte schafft Raum, Hamburg, Hafen und Elbe immer wieder neu zu entdecken.
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